Wie schaffst du eigentlich einen erfolgreichen Wissenstransfer innerhalb deines Teams? Das ist die Kernfrage, die sich durch meine ganze Karriere zieht.
Ich habe ChatGPT befragt und folgende 4 Tipps bekommen:
- Schaffe eine Kultur des Teilens: Als Führungskraft liegt es in deiner Verantwortung, eine offene und kooperative Arbeitsumgebung zu fördern. Ermutige deine Teammitglieder, ihr Wissen und ihre Erfahrungen miteinander zu teilen. Ein offenes Miteinander unterstützt den Wissensaustausch und stärkt das Teamgefühl.
- Nutze moderne Kommunikationsmittel: Vergiss die Zeiten der langen E-Mails oder überladenen Intranets! Setze auf Tools, die den Wissensaustausch erleichtern und Spaß machen. Ob Chats, Wiki-Plattformen oder virtuelle Meetings – moderne Kommunikationsmittel fördern den schnellen und effektiven Austausch von Informationen.
- Dokumentiere Best Practices: Schaffe klare Richtlinien für die Dokumentation von Best Practices und teile diese mit dem gesamten Team. Das Sammeln und Teilen von bewährten Vorgehensweisen ermöglicht es, von den Erfahrungen anderer zu lernen und Fehler zu vermeiden. Eine zentrale Wissensdatenbank kann hierbei sehr hilfreich sein.
- Fördere Mentoring und Coaching: Mentoring-Programme sind eine großartige Möglichkeit, das Wissen innerhalb eines Teams weiterzugeben. Etabliere ein System, in dem erfahrene Mitarbeiter ihr Fachwissen an jüngere Kollegen weitergeben können. Dies schafft nicht nur eine Lernkultur, sondern stärkt auch das Vertrauen und den Zusammenhalt im Team.
Diese Tipps klingen natürlich super. Ganze Leadership-Bücher und -Seminare basieren auf solchen Tipps.
Das Problem? Sie ignorieren die realen Bedingungen, unter denen die meisten Wissensarbeiter arbeiten.
- In meinen Teams herrschte immer eine Kultur des Teilens. Allerdings stehen die Teams unter Druck und haben gar nicht die Zeit, das geteilte Wissen wirklich zu konsumieren und zu verarbeiten. Keine Chance für Deep Work und echtes lernen.
- Wer schon einmal im Unternehmen mit Chat-Software gearbeitet, Wikis gepflegt und virtuelle Meetings durchgeführt hat weiß: Informationen wiederzufinden ist die Hölle.
- Best Practices helfen bei einfachen Problemen. Die kann man aber auch gleich wegautomatisieren. Die Wissensarbeiter agieren im komplexen Umfeld, bei dem es um Erfahrung geht. Best Practices sind an dieser Stelle wertlos und manchmal sogar schädlich.
Der aus meiner Sicht einzige brauchbare Tipp ist Mentoring und Coaching. Das funktioniert meist gut, weil dadurch die Fähigkeiten individuell gefördert werden. Es bindet allerdings eine erfahrene Wissensarbeiterin, die dann für die anderen Kollegen nicht zur Verfügung steht.
Code Reviews, Pair Programming und gemeinsames Test-driven Development haben sich deshalb nicht nur im IT-Umfeld bewährt.